Maerkische Allgemeine,
Brandenburg
30.12.2004
Falscher Postbote klingelt in Buckau Scientology stellt Sekten-Aussteiger
nach
BUCKAU Einer der bekanntesten Aussteiger aus der Scientology-Kirche,
der Amerikaner Gerald Armstrong, hat sich acht Monate lang in Buckau versteckt.
Untergetaucht war er beim Sektenbeauftragten der evangelischen Kirche Thomas
Gandow, der seit vier Jahren im Dorf lebt.
Scientology stellt dem Aussteiger in Buckau nach. Dafür heuert die
Kirche den bekennenden Scientologen und Immobilien-Sachverständigen
Mirko Otto an. Der beschattet die Gandows und macht heimlich Fotoaufnahmen,
auch auf der Autobahn. Wegen Nötigung im Straßenverkehr landet
Otto im Mai vor Gericht. Otto muss 1000 Euro an Unicef zahlen. Dafür
wird das Verfahren eingestellt. Scientology argumentiert, sie habe mit Hilfe
der Fotos Armstrongs Aufenthalt in Deutschland ausfindig machen wollen.
Der soll eine Schweigevereinbarung mit der Kirche gebrochen haben und war
deshalb von Scientology verklagt worden. Wiederholt versuchen Sekten-Anhänger
den Aussteiger in Buckau anzutreffen. So klingelt ein falscher Postbote
bei Gandows, um ein Paket für Armstrong abzugeben. uw
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